Skigebiets-Typologie

15. April 2018 Roger Gfrörer
Skigebiete besitzen alle eine eigenen Charakter - zumindest diejenigen, die aus mehr als einem Lift bestehen und nicht in Skihallen gebaut sind. Mit dieser Skigebiets-Typologie werden 5 Typen vorgestellt, die eine einfache Charakterisierung erlauben. Kombinationen sind denkbar.

Passgebiet resp. Talgebiet

Das Pass- resp. Talgebiet besteht aus aneinander gereihten Liften, deren Talstationen auf demselben Talboden liegen. Da solche Skigebiete oft auf Passhöhen liegen ist auch der Name Passgebiet passend.

Faustregel: Anteil der Talstationen, die auf demselben Talboden liegen >50%.

 

Beispiele: Les Mosses, Kühtai, Passo Tonale, Kranjska Gora, Feldberg, Oberjoch, Sörenberg, Zürs (ohne Anbindung)

 

 

Arena

Eine Sonderform ist das Arena-Gebiet, in dem die Skilifte von einem Zentrum ausgehend fächerförmig auf entgegengesetzte Gipfel führen. In der Regel liegen solche Skigebiete in einem Talkessel. 

 

Faustregel: Der von den Liften erschlossene Teilkreis besitzt einen Winkel von ca 180°

 

Beispiele: Axamer Lizum, Isola 2000, Saas Fee

Gipfelgebiet

Bei Gipfelgebieten befindet sich der Hauptteil der Liftanlagen am Gipfel. Es gibt eine Hauptbahn als Zubringer auf einen Gipfel. Die Mehrzahl der Lifte führt auf diesen Gipfel.

 

Faustregel: Anteil der Bergstationen, die auf dem Gipfel liegen >50%

 

Beispiele: Diavolezza, Venet, Kronplatz, Charmey, Neunerköpfle

 

Alp-Gebiet

Die Charakteristik dieses Gebiets besteht darin, dass eine begrenzte Anzahl an Zubringerliften zum eigentlichen Skigebiet führt.

 

Faustregel: Es führen mindestens soviele Lifte von der Bergstation weiter, wie es Zubringerlifte gibt.

 

Beispiele: Scuol, Hochstuckli, Hoch Ybrig, Elm, Ratschings, Gargellen, Belalp, Nauders, Kitzsteinhorn, Seiser Alm

 

Ski-Schaukel

Ski-Schaukeln sind Skigebiete, die mehrere der obengenannten Typen verbinden, oder bei denen die Zubringer eine grössere Bedeutung bzgl. des Pistenangebots besitzen. Die meisten grösseren Skigebiete zählen dazu.

 

Beispiele: Schmittenhöhe, Arlberg, Serfaus-Fiss-Ladis, Ischgl, Zermatt, 4Vallées, Portes du Soleil, Schladming, Zöblen-Schattwald

Besonderen Dank für die Diskussionen zur Erarbeitung und Verfeinerung dieser Typologie geht an Martin Lutzenberger und Georg Svoboda.